Der Granatapfel, die Frucht der Götter

Der Granatapfel enthält polyphenole Antioxidantien, die die Entwicklung der Atherosklerose zu hemmen, das Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen zu reduzieren und den Bluthochdruck beeinflussen zu scheinen. Der Extrakt aus Granatapfel hat auch Eigenschaften gezeigt, die dazu fähig sind, zu helfen, das Wachstum von bestimmten Typen von Krebs zu bremsen.

Im antiken Griechenland war der Granatapfel Synonym von Leben und Regeneration. In Ägypten wurde er als Frucht der Götter betrachtet und als ein Symbol der Fruchtbarkeit, aufgrund seiner runden Form und seiner Reichheit an Samen, angesehen. Man findet Zweige des Granatapfels in dem dekorativen Motiv von Säulen des salomonischen Tempels. Spanische Kolonisten haben den Granatapfel in Kalifornien im Jahre 1769 eingeführt. Die medizinische Verwendung geht auf mehr als 3.000 Jahre zurück, aber es ist erst seit sehr kurzer Zeit, dass man seine Wirksamkeit zur Prävention einer ganzen Reihe von potentiell tödlichen Pathologien wiederentdeckt hat.

Ein wirkungsvolles Antioxidans

Die antioxidative Aktivität des Extraktes aus der Haut von Granatapfel wurde in verschiedenen Modellen unter Beweis gestellt. So wurde ein Extrakt aus Granatapfel an Ratten verabreicht, die dem Tetrachlorkohlenstoff, ein chemisches toxisches Produkt, ausgesetzt wurden. Die Vorbehandlung mit dem Extrakt aus Granatapfel hat die Werte der antioxidativen Enzyme Katalase, Peroxidase und Superoxid-Dismutase geschützt. Er hat auch geholfen, die Leber der Tiere vor den toxischen Effekten des Tetrachlorkohlenstoffs zu schützen.

Der Granatapfel enthält eine groβe Varietät von Flavonoiden, die 0,2 bis 1% der Frucht darstellen. Er ist eine wichtige Quelle an Anthocyaninen, Glucosiden aus Delphinidin, Cyanidin und Pelargonidin.

Er ist ganz besonders reich an Ellagitanninen und Gallotanninen, die im Wesentlichen in seiner Haut konzentriert sind. Die hydrolysierbaren Tannine, hauptsächlich die Punicalagine und die Ellagsäure, sind für mehr als 85% der antioxidativen Aktivität des Granatapfels verantwortlich. Diese Gruppe von polyphenolen Antioxidantien ist unter dem Namen Punicoside bekannt.

Positiv wirkend auf die kardiovaskuläre Gesundheit

Eine aktuelle Studie, die vom Forschungslabor in Haifa in Israel über die Lipide realisiert wurde, hat die Effekte einer Supplementation mit polyphenolen Antioxidantien bei Tieren eingehend studiert. Die Forscher haben beobachtet, dass der Saft des Granatapfels mit der Hemmung der Oxidation der LDL und einer Verlangsamung der Entwicklung der Atherosklerose assoziiert war. Sie haben anschlieβend den Effekt des Konsums von Granatapfelsaft bei Patienten mit Atherosklerose mit einer Stenose der Halsschlagader (Karotidarterie) ausgewertet. Zehn Patienten wurden über einen Zeitraum von drei Jahren mit Granatapfelsaft supplementiert. Nach dem Ende des ersten Jahres haben die Ergebnisse gezeigt, dass die Dicke der Intima-Media der Karotidarterie, ein Indikator der Progression von Atherosklerose, um 30% durch die Supplementation reduziert wurde, gegenüber einer Erhöhung um 9% in der Kontrollgruppe. Auβerdem hat der Granatapfelsaft auf deutliche Weise die LDL-Werte im Serum reduziert und gleichzeitig den antioxdativen Status im Serum um 130% erhöht. Der systolische Blutdruck wurde nach einem Jahr des Konsums von Granatapfelsaft um 21% reduziert.

Eine andere Studie hat den Effekt des täglichen Konsums von 50 ml Granatapfelsaft bei Patienten, die unter Bluthochdruck leiden, untersucht. Nach zwei Wochen wurde der systolische Blutdruck um 5% gesenkt und die Aktivität des Angiotensin Konversionsenzyms (ACE) wurde um 36% reduziert. Eine Reduzierung der Aktivität des ACE im Serum scheint die Atherosklerose zu lindern, unabhängig von den Effekten des Bluthochdrucks.

Eine iranische Studie hat die Effekte des konzentrierten Granatapfelsafts auf das Lipidprofil von Patienten, die unter einem Diabetes Typ II mit erhöhten Blutfettwerten leiden, untersucht. Die Patienten wurden acht Wochen lang mit Granatapfelsaft supplementiert. Das Gesamtcholesterin, das LDL, das Verhältnis LDL/HDL und das Gesamtcholesterin/HDL wurden auf deutliche Weise reduziert. Die Autoren der Studie haben daraus die Schluβfolgerung gezogen, dass der Konsum von konzentriertem Granatapfelsaft die Risikofaktoren von kardiovaskulären Erkrankungen bei Patienten mit hohem Cholesterin verändern konnte.

Mögliche Applikationen für den Brustkrebs

Der Brustkrebs ist einer der häufigsten Formen von Krebs, der die Frauen in der Menopause bedroht. Das wirkungsvollste Östrogen des Organismus, das 17-Beta-Estradiol, spielt eine wichtige Rolle bei der Genese und der Entwicklung von Krebs, von denen die meisten hormonabhängig in ihren ersten Stadien sind. Polyphenole Verbindungen, die aus dem Granatapfel stammen, hemmen das 17-Beta-Hydroxysteroid Dehydrogenase Typ I, das Enzym, das das schwache Östrogen, Östron, in seinen wirkungsvolleren Metaboliten, das 17-Beta-Estradiol umwandelt. Eine starke Expression dieses Enzyms kann ein Indikator der schlechten Prognose bei Frauen, die Brusttumore mit positiven östrogenen Rezeptoren haben, sein.

Von diesen Ergebnissen ausgehend hoffen die Forscher einen klinischen Versuch durchzuführen, um die präventiven und therapeutischen Applikationen des Granatapfels bei Brustkrebs auszuwerten.

Einfluss auf den Prostatakrebs

In einer kürzlichen Studie haben Forscher gezeigt, dass ein Extrakt aus Granatapfel das Zellwachstum gehemmt und die Apoptose in der Zelllinie von äuβerst aggressivem humanen Prostatakrebs induziert hat. Das gleiche Team hat seine Nachforschungen fortgesetzt und den Effekt der Verabreichung auf oralem Weg eines Extraktes aus Granatapfel an Mäuse, denen Krebszellen der Prostata implantiert wurden, getestet. Sie haben bei den Mäusen, die mit dem Granatapfelextrakt behandelt wurden, eine deutliche Hemmung des Tumorwachstums beobachtet. Auβerdem wurde die Sekretion der PSA (Prostata-spezifisches Antigen) im Serum der Tiere reduziert.

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