Kognitiver Verfall und Gedächtnis: Curcumin überrascht uns immer wieder

Wussten Sie, dass in Indien, wo Curry ein Grundnahrungsmittel der traditionellen Küche ist, die Menschen weniger von Alzheimer und kognitivem Verfall betroffen sind? Es hat eine Weile gedauert, bis die Forscher eine glaubwürdige Hypothese aufgestellt haben: es lege an Curcumin, der Verbindung, die dem Curry seine leuchtend gelbe Farbe verleiht und die dieses große Geheimnis erklären könnte.

Sehr bald haben die ersten Studien diese Hypothese bestätigt. Seine entzündungshemmende und antioxidative Wirkung wurde im Labor nachgewiesen, anschließend wurde beobachtet, dass es auch die Verbreitung von Krebszellen hemmt, indem es die Produktion bestimmter antioxidierender Moleküle wie Glutathion fördert¹. Bei dem Übergang zu in-vivo-Studien konnten jedoch alle diese Labor-Wirkungen nicht sofort beobachtet werden. Zugegebenermaßen bemerkten die Forscher, dass es in der Lage war, die Entwicklung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu stabilisieren ² (bei einer Dosis von 8 g Kurkuma pro Tag), auch die von Kolorektalkarzinom ³ oder anderen Darmkrebsarten, aber im Übrigen waren die Ergebnisse enttäuschend.

Warum ist Curcumin bei der Behandlung von Krebs im Verdauungstrakt so wirksam? Warum scheint es weniger aktiv zu sein bei der Bekämpfung anderer Tumore? Die Antwort kam schnell. Und sie ist eindeutig: Die Bioverfügbarkeit von Curcumin ist sehr gering ⁴. Wenn es so effektiv bei der Behandlung von Krebs des Darmtrakts ist, dann deshalb, weil die Mengen nicht die Darmbarriere überschreiten müssen, bevor sie wirken. Um die im Labor gefundenen therapeutischen Effekte wiederzufinden, müssen wir daher viel größere Mengen einsetzen und die am besten bioverfügbaren Formen von Curcumin auswählen.

Curcumin verbessert das Gedächtnis und die Stimmung

Seit kurzem interessieren sich Forscher für eine weitere Eigenschaft von Curcumin: seine erstaunliche Fähigkeit, neurodegenerativen Erkrankungen vorzubeugen. Dies ist einer der Vorteile von Curcumin, die die meisten Fragen aufwirft: um es gleich vorwegzunehmen, niemand weiß wirklich, wie er sich erklärt.

Aber die Erklärung könnte schneller als erwartet eintreffen: Ein Forscherteam hat gerade die Ergebnisse einer 18-monatigen Studie veröffentlicht, in der der Werdegang von Menschen im Alter von 50 bis 90 Jahren mit oder ohne Curcumin verglichen wurde. Und sie konnten Folgendes beobachten:

• Menschen mit Curcumin-Supplementierung haben ihre Ergebnisse im 18 Monate zurückliegenden Speichertest um 28% verbessert . Bei Personen, die mit einem neutralen Produkt supplementiert wurden, wurde jedoch keine besondere Veränderung beobachtet.
• Menschen, die mit Curcumin supplementiert wurden, erfuhren deutliche Verbesserungen der Stimmung.
• Die Ergebnisse der Gehirnbildgebung zeigten die Spiegel von Tau-Proteinen (das Hauptelement der Degeneration) und von Beta-Amyloid-Peptiden (die die problematischen Plaques der Alzheimer-Krankheit bilden) viel niedriger als bei Menschen, die mit einem Placebo supplementiert wurden.

Was bedeutet das? Diese neue Studie zeigt, dass Curcumin, das aus Kurkuma gewonnen wird, vorbeugende Wirkung auf die Alzheimer-Krankheit hat und sogar Gedächtnisleistungen und kognitive Testergebnisse verbessern kann. Die Autoren der Studie glauben, dass Curcumin die Fähigkeit besitzt, Entzündungen im Gehirn zu reduzieren, die dieses Phänomen erklären könnte.

Wie Sie von diesen präventiven Effekten profitieren können? Eine der Besonderheiten der Studie ist, dass sie sich auf eine bioverfügbare Form von Curcumin bezieht: Denken Sie daran, dass die klassische Form vom Körper nur schwach absorbiert wird. Dies sollte Sie nicht davon abhalten, Curry oder Kurkuma zum Kochen zu verwenden, im Gegenteil, aber es bedeutet, dass Sie, um die gleichen Effekte wie die Menschen in der Studie zu genießen, ein standardisiertes Curcumin-Präparat wieSuper Curcuma (29 mal so assimilierbar) wählen müssen, das eine bessere Absorption als traditionelle Produkte hat.

Der nächste Schritt für die Forscher? Eine größere Studie durchzuführen und die Auswirkungen von Curcumin je nach dem Alter, der genetischen Alzheimer-Veranlagung und den bereits aufgetretenen kognitiven Störungen zu analysieren.

In der Zwischenzeit steht eines fest: Forscher kommen langsam aber sicher zu den Erkenntnissen der traditionellen ayurvedischen Medizin. Wir werden irgendwann mal zugeben müssen, dass Jahrtausende der menschlichen Existenz nicht zu Aberglauben und abwegigen Vorstellungen geführt haben ... Die Kenntnisse, die uns erreicht haben, haben erfolgreich den Filter der natürlichen Auslese passiert. So können alle, die darauf zurückgreifen, besser heilen, besser überleben und somit ihr Wissen und ihre Ansichten besser vermitteln.

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Quellenangaben
1. Surh YJ, Chun KS. Cancer chemopreventive effects of curcumin. Adv Exp Med Biol. 2007;595:149-72. Review.
2. Epelbaum R, Schaffer M, et al. Curcumin and gemcitabine in patients with advanced pancreatic cancer. Nutr Cancer. 2010;62(8):1137-41.
3. Sharma RA, McLelland HR, et al Pharmacodynamic and pharmacokinetic study of oral Curcuma extract in patients with colorectal cancer. Clin Cancer Res. 2001 Jul;7(7):1894-900.
4. Garcea G, Jones DJ, et al. Detection of curcumin and its metabolites in hepatic tissue and portal blood of patients following oral administration. Br J Cancer. 2004 Mar 8;90(5):1011-5.
5. Gary W. Small, Prabha Siddarth et al. Memory and Brain Amyloid and Tau Effects of a Bioavailable Form of Curcumin in Non-Demented Adults: A Double-Blind, Placebo-Controlled 18-Month Trial. The American Journal of Geriatric Psychiatry, 2017; DOI: 10.1016/j.jagp.2017.10.010.