Wenn man auch jetzt die essentielle Rolle der Präbiotika auf den Darmbereich und das Immunsystem kennt, so vernachlässigt man doch manchmal die Wichtigkeit dieser Präbiotika, deren verschiedene Rollen es ermöglichen, die Wirksamkeit der Bakterienstämme der Probiotika zu ergänzen.
Die Präbiotika werden als nicht verdaubare Nahrungszutaten definiert, die auf selektive Weise im Bereich des Dickdarms die Vervielfachung oder die Aktivität einer Gruppe von Bakterien, die dazu fähig ist, die Physiologie der Wirtszelle zu verbessern, stimulieren.
Unter den Präbiotika findet man das Inulin und insbesondere die Fructo-Oligo-Saccharide (FOS) oder Fructooligosaccharide, das sind Fructoseketten,
(oder nicht systematisch, im Fall von den Fructooligosacchariden, die aus dem Inulin stammen) die am Ende eine Glucoseinheit besitzen.
Diese gärfähigen Fasern ernähren auf selektive Weise bestimmte positiv wirkende Bakterien der Mikrobiota des Darms: die Bifidobakterien. Man sagt folglich, dass sie stark bifidogen sind.
Zahlreiche Studien beim Menschen haben gezeigt, dass die Einnahme von FOS zu tiefgreifenden Veränderungen der Darmflora geführt hat, die sich durch eine Erhöhung der Kolonien der Bifidobakterien und durch eine Verringerung der Kolonien der Clostridien, der Enterobakterien und der Bakteroide charakerisiert haben.
Diese Stimulierung des Wachstums der Bifidobakterien verbessert auf deutliche Weise den Darmkomfort und laut hunderten von Studien, die wissenschaftlich und medizinisch durchgeführt wurden, beobachtet man zahlreiche metabolische Veränderungen ab einer Einnahme von 2,5 Gramm FOS täglich:
- Immunmodulierende Effekte : Die FOS unterstützen das Immunsystem des Magens (SII), indem sie die Funktion der Darmschranke stärken. Außerdem erhöhen sie die Kolonien der Bifidobakterien, modulieren verschiedene Parameter der Immunität, einschließlich der Aktivierung der Lymphozyten und der Makrophagen, die Produktion von Antikörpern (IgA) und schließlich erhöhen sie die Resistenz gegenüber Infektionen durch pathogene Organismen.
- Nutritionelle Vorteile, durch ihre Wirkung auf die Endverdauung: Die FOS stärken die Absorption durch den Darm von bestimmten Mineralstoffen, wie dem Calcium und bestimmten Substanzen wie den Isoflavonen und wirken so auf die Knochenmineraldichte.
- Eine Stimulierung der Synthese von kurzkettigen Fettsäuren (KKFS) , insbesondere des Butyrats, einer der “Kraftstoff” Nährstoffe der Kolonozyten, mit einer schützenden Wirkung gegen die Karzinogenese und des Propionats mit einer günstigen Wirkung auf den Stoffwechsel der Kohlenhydrate und der Lipide. Diese KKFS ermöglichen die Aufrechterhaltung der Integrität der Darmschleimhaut, die Stimulierung des Austauschs von Wasser und Elektrolyten durch die Wand und die Regulation der Wechselwirkung der Bakterien.
- Eine Verringerung des pH-Wertes des Dickdarms, indem sie die Produktion von Essigsäure und Milchsäure begünstigen und auf diesem Weg dazu beitragen, in ihm gesunde Bedingungen aufrechtzuerhalten, indem sie das Wachstum von potentiell pathogenen Bakterien hemmen.
- Eine deutliche Reduzierung der enzymatischen Aktivitäten, die in der Bildung von Kanzerogenen, wie der Beta-Glucuronidase, der Nitroreduktase, der Glykolsäure Hydroxylase und der Azoreduktase, impliziert sind.
- Und schließlich, laut bestimmten Studien [1], die bei Ratten mit menschlicher Flora durchgeführt wurden, hat die Fermentation der FOS das Profil der Sekretion der Mucine verändert, die zu einem schützenden Effekt bei bestimmten Pathologien, wie den chronischen Dickdarmkatarrhs, beitragen könnten.
Die ergänzende Einnahme von Präbiotika, in Form von Fructo-Oligo-Sacchariden, ermöglicht es folglich, wirkliche positive Effekte für die Gesundheit zu erzielen, die weit über die Wirkung bei Verdauungsproblemen hinausgehen. So können die FOS täglich, allein oder als Ergänzung von probiotischen Bakterienstämmen, der Ernährung von jeder Person zugeführt werden, ob sie unter einer Pathologie der Verdauung oder nicht leiden, da die Gesundheitsbehörden finden, dass es bis zum heutigen Tage kein wissenschaftliches Element gibt, das sich einer täglichen Zufuhr dieser positiv wirkenden Präbiotika widersetzt.
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[1] Hoebler, C., Michel, C., Meslin, J. C., Vabre, S., Gaudier, E., and Cherbut, C. (2002). Effet de la fermentation des fructo-oligosides sur la distribution des mucines et l'épaisseur du gel de mucus. Nutr Clin Metab 16 (Suppl 1), 19S.