
Die genauen Ursachen für die altersbedingte Reduzierung der Testosteronwerte sind nicht bekannt. Es ist wahrscheinlich das Ergebnis einer Verbindung aus mehreren Faktoren, einschlieβlich der Erhöhung der Fettmasse (und einem anschlieβenden Anstieg der Aktivität der Aromatase), der oxidativen Schäden auf die Gewebe, die für die Produktion von Testosteron verantwortlich sind und einem Rückgang der Vorläufermoleküle, wie dem DHEA.
Ein in der britischen Zeitschrift Heart in der Novemberausgabe 2010 veröffentlichte Artikel enthüllt ein erhöhtes Risiko von kardiovaskulären Erkrankungen und Sterbefällen, alle Ursachen vereinigt, bei Männern, die einen mangelhaften Testosteronwert aufweisen.
Die Studie wurde mit 930 Männern, die unter einer kardiovaskulären Erkrankung gelitten haben und bei denen eine Koronarangiographie in einem spezialisierten Herzzentrum realisiert wurde, durchgeführt. Das totale und das freie Testosteron im Serum wurden am Untersuchungstag gemessen.
Die Versuchspersonen wurden über einen Zeitraum von mehr als sechs Jahren beobachtet, während dieses Zeitraums sind auch 129 Sterbefälle eingetreten. 73 von ihnen waren kardiovaskulären Ursprungs. Vierundzwanzig Prozent der Teilnehmer wiesen niedrige Werte des totalen Testosterons und des freien Testosterons auf.
Die Verwendung von Aspirin oder Betablockern wurde mit einer Verringerung des Sterblichkeitsrisikos, aber gleichzeitig auch mit einer Erhöhung des Risikos, das mit einer Herzschwäche und einer Reduzierung des freien Testosterons verbunden ist, assoziiert. Zweiundzwanzig Prozent der Versuchspersonen, die einen mangelhaften Testosteronwert aufgewiesen haben, sind an unterschiedlichen Ursachen während der Behandlung gestorben, gegenüber zwölf Prozent, die einen normalen Wert aufgewiesen haben. Auβerdem wurden niedrige Werte von freiem Testosteron mit einer Erhöhung des Risikos, an einer kardiovaskulären Ursache su sterben, assoziiert.
In einem Leitartikel, der die Veröffentlichung dieser Studie begleitet hat, haben die Forscher diese Ergebnisse kommentiert: Klinische Studien mit einer Testosteron Supplementation bei Männern, die einen schwachen Testosteronwert aufweisen, sind mit einer Reduzierung der Fettleibigkeit (Viszeralfett), einer Verbesserung der Sensibilität gegenüber Insulin und dem Stoffwechselprofil assoziiert. Studien mit Versuchspersonen, die unter kardiovaskulären Erkrankungen leiden, suggerieren ebenfalls positive Effekte, mit einer Verbesserung der funktionellen Fähigkeiten im Fall von Herzschwäche und einer Verbesserung der Symptome bei Personen mit einer Erkrankung der Koronararterien.“
(Heart, 2010 ;96 : 1821-1825)