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19-09-2016

Die Probiotika, zahlreiche präventive und heilende Effekte

Probiotika Die klinischen Ergebnisse, die seit fünfzehn Jahren veröffentlicht werden, heben die zahlreichen positiv wirkenden Effekte der Probiotika hervor. Sie scheinen präventive und heilende Effekte aufzuweisen, insbesondere in Fällen von viral verursachten Durchfällen, atopischen Ekzemen, Laktoseintoleranz, Durchfällen assoziiert mit Antibiotikatherapien, Entzündungskrankheiten des Verdauungstraktes, … Andere Forschungsarbeiten lassen voraussehen, dass sie eine wichtige Rolle bei der Resistenz gegenüber Atemwegsinfektionen und der Prävention bei Krebs spielen könnten.
Der Begriff der Probiotika wurde dank den Forschungsarbeiten von Metchnikoff (1907) entwickelt, der festgestellt hatte, dass die bulgarischen Bauern, große Konsumenten von fermentierter Milch, sehr lange und gesund lebten. Metchnikoff hat anschließend die Einnahme von lebenden Bakterien, genauer gesagt von Milchbakterien, vorgeschlagen, um die Darmstörungen zu reduzieren und die Verdauungshygiene zu verbessern und so folglich die Lebensdauer zu erhöhen.
Der Begriff Probiotika stammt aus zwei griechischen Wörtern, pros und bios, die wortwörtlich “für das Leben” bedeuten, im Gegensatz zum Begriff Antibiotika, der “gegen das Leben” bedeutet. Dieser Begriff wurde zum ersten Mal im Jahre 1965 eingeführt, um die Substanzen zu bezeichnen, die durch einen Mikroorganismus produziert werden und das Wachstum von anderen Mikroorganismen stimulieren. Seitdem wurden verschiedene Definitionen gegeben. Laut der, für die sich die UNO und die Weltgesundheitsorganisation entschieden haben, sind die Probiotika lebende Organismen, die, wenn sie in adäquater Menge verabreicht werden, positive Auswirkungen für die Gesundheit des Wirtes aufweisen.

Die Mikroflora des Darms, Schutz vor den Invasionen

Die Mikroflora des Darms besteht aus einer großen Vielfalt von mikroben Arten, die verschiedene Funktionen sichern. Sie wird auf fast 1.013 bis 1.014 Milliarden Zellen geschätzt und repräsentiert 400 bis 500 Arten und Untergruppen. Das entspricht ungefähr 10 mal der Gesamtanzahl der menschlichen Körperzellen. Die Mikroflora des Darms, wahrhaftige Schutzschranke gegen die äußeren Invasionen, trägt auch dazu bei, die Aufmerksamkeit des Immunsystems zu erregen, die im Bereich des Darms aktiviert wird, und scheint einen Einfluss im ganzen Organismus zu haben und insbesondere im Bereich der Atemwege.
Die Zusammensetzung und die Funktionen der Flora des Magen-Darm-Traktes werden durch verschiedene Faktoren beeinflusst, die mit den physiologischen Bedingungen des Wirtes (Alter, Gesundheitszustand), der Zusammensetzung seiner Ernährung und den Bedingungen der Umwelt (Verschmutzung durch die Pathogene, Antibiotikatherapie, Chemiotherapie, Klima, Stress, Hygiene) verbunden sind.
Ein Ungleichgewicht der Darmflora kann sich durch eine Formschwäche, Unwohlsein, Müdigkeit, Darmstörungen (Durchfälle, Reizdarmsyndrom) sowie durch eine größere Sensibilität gegenüber Infektionen ausdrücken. Auf lange Sicht kann es schwerwiegendere Pathologien, wie die Entzündungskrankheiten des Darms, Dickdarmkrebs, … begünstigen.
Die Probiotika wirken direkt auf die Darmflora des Wirtes, indem sie örtlich das Wachstum und die Wiedererneuerung der Mikroorganismen, aus denen sie besteht, stimulieren und folglich den Schutz des Organismus stärken.

Die Magen-Darm-Infekte

Einer der bekanntesten Verwendungszwecke der Probiotika ist die Prävention und die Behandlung von Durchfällen. Mehrere Studien haben Verbesserungen unter Beweis gestellt, wenn die akuten Störungen durch Durchfall - einschließlich der Infektionen durch Rotavirus, Reisedurchfall oder schwerere bakterielle Infektionen, wie die durch den Clostridium difficile - mit Probiotika behandelt werden.
Bei den Kindern scheinen die Probiotika Effekte auf die viral verursachten Durchfälle, wahrscheinlich durch eine Stimulierung der IgA Antirotavirus-Antikörper aufzuweisen1, 2, 3. Sie reduzieren die Dauer der Episoden sowie ihr erneutes Auftreten. Wissenschaftler haben 13 Versuche im Doppelblindversuch, mit Placebo kontrolliert, die über den akuten infektiösen Durchfall bei Säuglingen und bei Kindern durchgeführt wurden, genau überprüft. Zehn der Versuche haben sich mit der Behandlung und drei mit der Prävention beschäftigt. Die Gesamtheit dieser Daten hat suggeriert, dass die Probiotika deutlich die Dauer des Durchfalls reduzieren, ja sogar ihm vorbeugen konnten4.

Durchfälle assoziiert mit Antibiotikatherapien

Die mit Antibiotikabehandlungen assoziierten Durchfälle stellen die erste Indikation der Probiotika dar. Sie schränken die Aggression der Antibiotika auf die endogene Darmflora ein und ermöglichen eine bessere Toleranz im Allgemeinen. Eine Meta-Analyse zeigt, dass die Verwendung von Antibiotika eine deutliche Verringerung des Auftretens von Durchfällen während der Antibiotikatherapien ermöglicht.
Die Durchfälle, die mit den Antibiotikabehandlungen assoziiert sind und durch den Clostridium difficile verursacht werden, sind Komplikationen von antibakteriellen Behandlungen und stellen sich bei 5 bis 25% der Patienten ein. Der C. difficile ist für ungefähr 15 bis 25% der Durchfälle, die mit der Verwendung von Antibiotika assoziiert werden, die meisten davon treten bei älteren Personen zwei bis drei Wochen nach dem Absetzen der Behandlung ein, verantwortlich. Eine Studie wurde mit 135 Patienten im Alter von durchschnittlich 74 Jahren, die Antibiotika eingenommen haben, realisiert. Sie haben zweimal täglich 100 g Milch, die Laktobazillen enthalten hat, während der Dauer der Antibiotikatherapie und hinterher, über den Zeitraum von einer zusätzlichen Woche, eingenommen. Die Kontrollgruppe hat Milch erhalten. Die Supplementation mit Probiotika hat das Auftreten von Durchfall, der mit der Antibiotikatherapie und mit dem C. difficile assoziiert ist, reduziert. Nur 12% der Personen, die Probiotika eingenommen haben, haben einen Durchfall assoziiert mit Antibiotika, gegenüber 34% in der Kontrollgruppe, entwickelt5.

Darminfektionen durch Helicobacter pylori

Die Kolonisierung der Magenschleimhaut durch Helicobacter pylori ist geläufig und wird häufig mit einer Gastritis, einem Geschwür, Krebs oder einem Lymphom assoziiert. Es wurde in vitro bestätigt, dass verschiedene Stämme von Probiotika, und insbesondere die Laktobazillen, eine Aktivität gegen den Helicobacter pylori entwickeln. Sie wirken auf die Lebensfähigkeit der Bakterie und auf ihre Adhäsion auf die Zellen der Darmschleimhaut. In einer Übersicht über 13 klinische Studien, in der 6 Patienten nur Probiotika und die anderen 7 Probiotika und eine Antibiotikatherapie eingenommen haben, wurden die probiotischen Effekte auf die Bakterie unter Beweis gestellt6.

Das Immunsystem des Darms und die Probiotika

Die Schleimhaut des Dünndarms und die des Dickdarms enthalten eine Anzahl von Immunzellen, die die Gesamtzahl der Zellen, die im restlichen Organismus existieren, übersteigt. Das Immunsystem des Darms muss die dem Organismus fremden Proteine, wie die Nahrungsproteine und die von Darmbakterien, “tolerieren” und gleichzeitig Abwehrkräfte gegen die enteropathogenen Keime entwickeln. Das Vorhandensein von Darmbakterien hat einen starken Einfluss auf seine Entwicklung und seine Funktionsweise und kann Folgen auf die Immunität des Wirtes haben.
Die beiden sehr wichtigen Funktionen des Immunsystems des Darms sind die Synthese von Antikörpern, die einer besonderen Klasse von Immunoglobulinen, den IgA, angehören und die orale Toleranz. Durch die Synthese und die Sekretion der IgA schützt das Immunsystem des Magens den Wirt vor den enteropathogenen Organismen, indem es die Adhäsion, den Transport zum systemischen Bereich, die Multiplikation der Viren blockiert, die Enterotoxine neutralisiert und noch den Übergang der Makromoleküle blockiert. Die orale Toleranz besteht darin, Antworten des “suppressiven” Typs, die die Induktion verhindern, im Bereich des Darms und des Systems, spezifische Immunantworten von Nahrungsproteinen und residenten Bakterien, zu entwickeln. Diese Funktion verhindert so die Entwicklung von Hypersensibilitäten gegenüber der Nahrung, darunter die Allergie und die Entzündungsreaktionen des Verdauungskanals gegenüber den Darmbakterien, wie bei der Erkrankung an Morbus Crohn. Es besteht auch ein bedeutender Verkehr zwischen dem Immunsystem des Darms, dem systemischen Bereich und den anderen Schleimhäuten, wie der Scheidenschleimhaut.

Das Immunsystem stärken

Die älteren Personen sind Infektionen gegenüber anfälliger aufgrund der Abnahme ihres Immunsystems und insbesondere der der Aktivität der lymphoiden Zellen. Studien haben gezeigt, dass eine Supplementation mit Probiotika bestimmte Effekte der Abschwächung des Immunsystems bekämpft und insbesondere die Aktivität der natürlichen Killerzellen stärkt7. Dreiundfünfzig ältere Personen und im mittleren Alter wurden in eine Studie eingezogen. Anfangs haben sie drei Wochen lang Milch bekommen, was überhaupt keine Stimulierung ihres Immunsystems hervorgerufen hat. Anschließend haben sie drei Wochen lang Milch getrunken, die mit Lactobacillus rhamnosus angereichert war. Die Aktivität ihrer natürlichen Killerzellen wurde um 147% erhöht und lässt suggerieren, dass der Lactobacillus die systemische Zellimmunität stimuliert hat8.
Im Moment einer Impfung wurde gezeigt, dass die Einnahme von Probiotika eine Immunantwort nach der Impfung erhöht hat9. In einer klinischen Studie, mit Placebo kontrolliert, hat man auf oralem Weg jungen Erwachsenen Stämme von Lactobacillus rhamnosus und L. paracasei vor und nach einer oralen Impfung durch den abgeschwächten Poliovirus verabreicht. Die Probiotika haben eine immunologische Antwort (IgA, IgG) sowie eine gesteigerte Produktion von Antikörpern, die den Virus neutralisieren, induziert. Andere Studien weisen auf eine Stimulierung der phagozytären Aktivität der Monozyten im Blut und eine Stimulierung der IgA im Darm hin10.

Allergien - Ekzeme

Störungen der mukosalen Barriere scheinen bei dem Auftreten von atopischer Dermatitis, oder Ekzeme, impliziert zu sein. Forschungsarbeiten suggerieren, dass eine Supplementation mit Probiotika die Schrankenfunktion des Darms bei Kindern, die unter dieser Krankheit leiden, beeinträchtigen könnte.
Eine randomisierte Studie im Doppelblindversuch, mit Placebo kontrolliert, hat 188 Familien mit allergischen Krankheiten einbezogen. Die Mütter haben täglich eine Nahrungsergänzung mit Lactobacillus reuteri oder ein Placebo ab der 36. Schwangerschaftswoche bis zur Geburt bekommen. Anschließend wurden die Kinder selber mit dem gleichen Probiotikum während ihrer ersten 12 Monate supplementiert und dann über einen Zeitraum von 24 Monaten beobachtet. Das Auftreten von Ekzemen war in den beiden Gruppen identisch (ungefähr 35%). Aber im Laufe des zweiten Jahres wiesen die supplementierten Kinder weniger IgE, assoziiert mit Ekzemen, auf (8 gegen 20%). Das IgE ist der vorherrschende Antikörper assoziiert mit der Allergie. Die Reaktivität der Kinder bei den geläufigen Allergietests auf der Haut war auch weniger bedeutend in der supplementierten Gruppe und wichig für die Kinder, deren Mütter unter Allergien gelitten haben (14 gegen 31%)11.
In einer anderen Kreuzstudie im Doppelblindversuch, mit Placebo kontrolliert, wurden zwei Laktobazillenstämme an Kinder im Alter von 1 bis 13 Jahren, die unter atopischer Dermatitis gelitten haben, über einen Zeitraum von 6 Wochen verabreicht. Die Forscher haben die Schlussfolgerung gezogen, dass die Probiotika die Zellproduktion, die die Inflammation auslöst und die Zugänglichkeit der Allergene reduzieren, die Mikroflora des Darms normalisieren, die Schrankenfunktion beeinflussen, die Sekretion der Mediatoren der Inflammation regulieren und die angemessene Entwicklung des Immunsystems von einigen Personen begünstigen könnte12.

Infektionen des Atemwegssystems

Die Probiotika, die mit immunstimulierenden Eigenschaften ausgestattet sind, könnten helfen, bestimmten geläufigen Virusinfektionen vorzubeugen und sie zu behandeln. In einer finnländischen Studie im Doppelblindversuch versus Placebo haben Kindergartenkinder (im Alter von 1 bis 6 Jahren) Milch mit einem zusätzlichen Stamm von L. rhamnosus über einen Zeitraum von 7 Monaten verabreicht bekommen. Das Probiotikum hat die Dauer der Abwesenheit für Erkrankungen des Verdauungsapparates oder Infektion der Atemwege um 0,7 Tage im Vergleich zur Kontrollgruppe verringert. Die Kinder wiesen ebenfalls ein niedrigeres Risiko für Infektionen der Atemwege auf.

HIV – gefährdete Immunität

Andere Beweise des gesundheitsfördernden Effekts der Probiotika auf das Immunsystem wurden in einer Studie, die die Supplementation mit Lactobacillus plantarum bei Kindern, die dem HIV auf kongenitale Weise ausgesetzt waren, beobachtet13. Die Kinder mit HIV-Infektionen weisen Episoden von Durchfall und häufige Probleme der Malabsorption assoziiert mit einem möglichen übermäßigen bakteriellen Wachstum auf. 17 mit dem HIV infizierte Kinder haben auf zufallsbedingte Weise den Lactobacillus plantarum oder ein Placebo erhalten. In der behandelten Gruppe ist die Kolonisierung durch den Lactobacillus plantarum nach zwei Wochen eingetreten, hat aber nicht nach der Einstellung der Supplementation angehalten. Es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet. Verbesserungen wurden im Laufe der Folgebesuche bei der Größe und dem Gewicht der Kinder beobachtet. Die Autoren der Studie haben ebenfalls eine deutliche Erhöhung der Immunantwort bemerkt.
Eine Studie hat 77 Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren, die mit dem HIV infiziert sind, eingezogen. Die Kinder wurden in zwei Gruppen eingeteilt, eine hat zwei Monate lang Probiotika und die andere ein Placebo erhalten. Ihre Menge an CD4 wurde am Anfang und am Ende der Studie gezählt. Die Anzahl und die Qualität ihrer Stuhlgänge wurden durch einen Fragebogen ausgewertet. Die Ergebnisse haben eine Erhöhung der Anzahl der CD4 in der supplementierten Gruppe und eine Verringerung in der Kontrollgruppe gezeigt. Die Qualität ihres Stuhlgangs wurde ebenfalls durch die Probiotika verbessert. Diese Studie zeigt, dass die Probiotika immunmodulierende Eigenschaften besitzen und dass sie bei der Behandlung von HIV-infizierten Kindern nützlich sein könnten14.
Die Chemotherapie und die Radiotherapie rufen häufig schwere Störungen des Immunsystems und der Mikroflora des Darms hervor, begleitet von Durchfällen und/oder einer Erhöhung der Anzahl der Pilzzellen (Candida albicans) im Bereich des Verdauungsapparates und anderen Organen. Forschungsarbeiten haben bei Tieren und beim Menschen nachgewiesen, dass die Probiotika die Immunität und die Resistenz gegenüber Infektionen erhöht haben. In einem immundefizienten Mäusemodell haben der Lactobacillus sp. und die Bifidobakterien die systemischen verstreuten Candida albicans verringert15.
In einem mit Placebo kontrollierten Versuch haben übrigens Kinder mit einer Mukoviszidose die Schwere ihrer Lungenentzündung durch die Verabreichung von Lactobacillus GG verringern sehen. Es ist möglich, dass der Schutz vor Atemwegserkrankungen mit einer Überregulation der Muzinzellen und einer gleichzeitigen Stimulierung der Antwort der Antikörper verbunden sei. Eine Ausweitung der Verwendung der Probiotika auf immungefährdete Patienten scheint vielversprechend zu sein.

Laktoseintoleranz

Der Konsum von Probiotika verbessert die Absorption von Laktose bei Patienten, die einen Laktasemangel aufweisen und reduziert die Verdauungssymptome, die auf die Laktoseintoleranz zurückzuführen sind. Dieser Effekt beruht hauptsächlich auf der Tatsache, dass die lebenden Bakterien mikrobielle Laktase enthalten, die im Dünndarm freigesetzt wird, um die Hydrolyse der Laktose, Etappe der Verdauung, die teilweise bei den Personen fehlt, die unter einer Laktoseintoleranz leiden, zu unterstützen.

Die Entzündungskrankheiten des Darms

Der Literatur zufolge sind die Entzündungsprozesse in den Pathologien des Darms des Menschen, wie dem Morbus Chron, der chronischen Dickdarmentzündung und der Pouchitis impliziert und würden durch die Probiotika kontrolliert werden. Die Verabreichung von Probiotika hat längere Remissionen assoziiert mit einer geringeren Expression der ex-vivo Marker der Inflammation und einer Erhöhung der Ausscheidung von IgA, einer Verringerung des Medikamentenkonsums und einer global höherwertigeren Lebensqualität hervorgerufen.
Die entzündungshemmenden Effekte von drei Probiotika mit immunmodulierenden Eigenschaften (Lactobacillus casei, Lactobacillus acidophilus und Bifidobacterium lactis) wurden ausgewertet und mit einem Modell von Dickdarmkatarrh bei Ratten verglichen. Die drei Probiotika haben im Dickdarm die durch den oxidativen Stress des Entzündungsprozesses gesenkten Glutathionwerte wiederhergestellt. Sie haben außerdem eine entzündungshemmende Aktivität, jedes mit einem unterschiedlichen entzündungshemmenden Profil, gezeigt. Diese drei Probiotika könnten als potentielle Adjuvantien bei der Behandlung von Entzündungskrankheiten des Dickdarms in Betracht gezogen werden16.

Reizdarmsyndrom

Das Reizdarmsyndrom ruft schmerzhafte Verdauungskrämpfe, Durchfälle, die sich mit Verstopfung abwechseln, und andere Symptome hervor. Die Ursachen dieses Syndroms sind nicht genau bekannt, könnten aber eine Störung der Gesundheit der Darmbakterien sein. Von dieser Theorie ausgehend wurden die Probiotika mit einigen Erfolgen verwendet, um sie zu behandeln.
Die meisten Syndrome des Reizdarms treten nach einer Infektion auf. Zahlreiche Studien mit Menschen und Tieren haben nach einer akuten Gastroenteritis das Vorhandensein einer erhöhten Infiltration der Entzündungszellen und eine Hyperplasie der enterochromaffinen Zellen in der Darmschleimhaut gezeigt. Beim Menschen könnte dem Reizdarmsyndrom durch die Verwendung von Probiotika, um die Dauer der akuten Gastroenteritis zu reduzieren, vorgebeugt werden17.

Antikrebs-Effekte

Mehrere Forschungsarbeiten haben eine umgekehrte Verbindung zwischen dem Konsum von fermentierten Milchprodukten, insbesondere dem Joghurt, und dem Risiko von Kolonkarzinom, Krebs oder Adenomen unter Beweis gestellt. Mehrere Studien bei Ratten und Mäusen und einige beim Menschen suggerieren, dass die Milchbakterien einen positiven Effekt und auf verschiedenen Ebenen auf die Reduzierung des Risikos von Dickdarmkrebs haben könnten. So hat die Einnahme von Milchbakterien beim Menschen und bei Tiermodellen die Konzentration von Enzymen, die für die Freisetzung von mutagenen Agenzien im Dickdarm verantwortlich sind, verringert. In einer Studie der Supplementation mit L. acidophilus bei 21 gesunden Versuchspersonen18 wurde die Konzentration von drei dieser Enzyme (Beta-Glucuronidase, Nitroreduktase und Azoreduktase) in den Fäkalien verringert. Dieser Effekt wurde 10 Tage nach der Behandlung beobachtet. Er ist jedoch umkehrbar und wird 30 Tage nach Ende der Studie nicht mehr festgestellt, was suggerieren lässt, dass eine kontinuierliche Einnahme für seine Aufrechterhaltung notwendig ist. Andere Arbeiten beim Menschen und bei Ratten mit dem L. acidophilus haben eine Reduzierung dieser Enzyme gezeigt. Sieben andere Mechanismen wurden ebenfalls suggeriert, um den präventiven Effekt der Probiotika zu erklären.

Ein Effekt auf das Cholesterin

Vorstudien haben enthüllt, dass der Konsum von Joghurt oder von fermentierter Milch, die Probiotika enthalten, eine Verringerung des Cholesterinspiegels im Blut zur Folge hat. In vitro weisen einige Stämme der Lactobacillus die Fähigkeit auf, das Cholesterin zu assimilieren. In Laborstudien waren die Serenwerte des Cholesterins von Ratten, die mit Milch reich an Lactobacillus, mit ihrer Nahrung vermischt, ernährt wurden, niedriger als die der Kontrolltiere. Die Stämme von Lactobacillus scheinen das Cholesterin direkt zu eliminieren19.

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Literaturverzeichnis:
1. Pedone C.A. et al., The effect of supplementation with milk fermented by lactobacillus casei on acute diarrhea in children attending day care centres, IJCP, 1999, 53, 179-184.
2. Salminen S. et al., Clinical applications of probiotic bacteria, Int. Dairy J., 1998, 8, 563-572.
3. Salminen S. et al., Functional Food science and gastrointestinal physiology and function, Br. J. Nutr., 1998, 80, 563-572.
4. Szajewska H. et al., Probiotics in the treatment and prevention of acute infectious diarrhea in infants and children: a systematic review of published randomized double-blind placebo-controlled trials, J. Pediatr. Gastroenterol. Nutr., 2001, 33 (suppl4):S17-S25.
5. Hickson M. et al., Use of probiotic Lactobacillus preparation to prevent diarrhoea associated with antibiotics: randomised double blind placebo controlled trial, BMJ, doi:10.1136/bmj.39231.599815.55 (published June 2007).
6. Hamilton-Miller J.M., The role of probiotics in the treatment of Helicobacter pylori infection, Int. J. Antimicrob. Agents, 2003 Oct, 22(4): 360-6.
7. Gill H.S. et al., Dietary probiotics enhance natural killer cell activity in elderly: an investigation of age-related immunologic changes, J. Clin. Immunol., 2001, 21: 264-271.
8. Ying-H. Sheih et al., Systemic immunity-enhancing effects in healthy subject following dietary consumption of the lactic acid bacterium Lactobacillus rhamnosus HN001, Journal of the American College of Nutrition, 2001, vol. 20(2): 149-156.
9. Link Amster H. et al., Modulation of a specific humoral response and changes intestinal flora mediated through fermented milk intake, FEMS Immunol. Med. Microbiol., 1994, 10, 55-63.
10. Yoon H. et al., New insights in the validation of systemic biomarkers for the evaluation of the immunoregulatory properties of milk fermented with yogurt culture and Lactobacillus casei (Actimel): a prospective trial, Int. J. Immunotherapy, 1999, XV, 79-89.
11. Abrahamsson T.R. et al., Probiotics in prevention of IgE-associated eczema: a double blind, randomized, placebo-controlled trial, Journal of Allergy and Clinical Immunology, 2007, vol. 119(5); 1174-1180.
12. Isolauri E., Dietary modification of atopic disease: use of probiotics in the prevention of atopic dermatitis, Curr. Allergy Asthma Rep., 2004 Jul, 4(4): 270-5.
13. Cunningham-Rundles S. et al., Probiotics and immune response, Am. J. Gastroenterol., 2000, 95: S22-S25.
14. Trois L. et al., Use of probiotics in HIV-infected children: a randomized double-blind controlled study, J. Trop. Pediatr., 2007, Sept 17, [e-pub ahead of print].
15. Wagner R.D. et al., Colonization of congenitally immunodeficient mice with probiotic bacteria, Infect. Immun., 1997, 65: 3345-3351.
16. Peran L. et al., A comparative study of the preventive effects exerted by three probiotics, Bifidobacterium lactis, Lactobacillus casei and Lactobacillus acidophilus in the TNBS model of rat colitis.
17. Cuomo R. et al., Almost all irritable bowel syndrome are post-infectious and respond to probiotics: consensus issue, Dig. Dis., 2007, 25(3): 241-4.
18. Goldin B.R. et al., Alterations of the intestinal microflora by diet, oral antibiotics and Lactobacillus decreased production of free amines from aromatic nitro compounds, azo dyes and glucuronides, J. Natl. Cancer Institute, 1984, 73: 689-95.
19. Pulusani S.R. et al., Whole body, liver and plasma cholesterol levels in rats fed with Lactobacillus thermophilus, bulgaricus and acidophilus milks, J. Food Sci., 1983, 48: 220-281.

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